Wussten Sie, dass Whiskey und Bourbon zwar ähnlich, aber doch verschieden sind? Aber was genau unterscheidet diese beliebten Spirituosen?
Wenn es um edle Spirituosen geht, kommt man am Thema Whiskey nicht vorbei. Doch Whiskey ist nicht gleich Whiskey. Besondere Bekanntheit genießen Scotch Whisky und Bourbon Whiskey.
Was sind ihre Unterschiede, und welche Charakteristika zeichnen sie aus?
In diesem Artikel werden wir das Geheimnis dieser beiden edlen Tropfen lüften und den feinen, aber entscheidenden Unterschieden zwischen ihnen auf den Grund gehen.
Herkunft und Geschichte
Whiskey
Die Geschichte des Whiskeys ist lang und vielfältig, mit Wurzeln, die tief in den Nebeln der keltischen Vergangenheit liegen.
Ursprünglich aus dem gälischen „uisce beatha“, was „Wasser des Lebens“ bedeutet, kann Whiskey in vielen Ländern hergestellt werden. Die bekanntesten sind Schottland, Irland, und mittlerweile auch Japan.
Bourbon
Der Bourbon, benannt nach dem historischen Bourbon County in Kentucky, ist ein rein amerikanisches Produkt.
Dieser amerikanische Whiskey muss, um als solcher bezeichnet werden zu dürfen, bestimmte gesetzliche Vorgaben erfüllen. Die Bezeichnung „Bourbon“ erhielt er übrigens erst im späten 19. Jahrhundert.
Gesetzliche Definitionen
Whiskey
Whiskey ist ein Überbegriff und kann weltweit produziert werden. Allerdings gibt es je nach produzierendem Land Vorgaben zu Produktion, Lagerung und Zutaten.
Zum Beispiel muss schottischer Whisky mindestens drei Jahre in Eichenfässern reifen, um als solcher verkauft werden zu dürfen.
Bourbon
Ein Whiskey darf sich Bourbon nennen, wenn er in den USA hergestellt wird und seine Maische zu mindestens 51% aus Mais besteht.
Weitere gesetzliche Anforderungen sind, dass der Bourbon in neuen, ausgebrannten Eichenfässern lagern muss und beim Abfüllen höchstens 62,5% Alkohol (125 proof) enthalten darf.
Destillationsprozess
Whiskey
Whiskeys, insbesondere Single Malts, werden oft aus gemälzter Gerste hergestellt. Sie werden in der Regel zweifach, manchmal auch dreifach destilliert und reifen danach in Fässern, die zuvor eventuell schon für Sherry oder Portwein verwendet wurden.
Bourbon
Bourbons hingegen werden kontinuierlich destilliert und reifen ausschließlich in neuen Fässern. Das gibt dem Bourbon seine charakteristische Farbe und seinen markanten Vanilleton.
Interessanterweise können Bourbon-Fässer nach der erstmaligen Verwendung für die Reifung von schottischem Whisky genutzt werden.
Geschmackliche Unterschiede
Whiskey
Die Geschmackspalette bei Whiskey ist äußerst vielseitig. Sie reicht von leicht und fruchtig bis hin zu schwer und torfig.
Manche schottischen Whiskys sind für ihren ausgeprägten Rauchgeschmack bekannt.
Bourbon
Im Vergleich dazu tendiert Bourbon zu süßlicheren, reichhaltigeren Geschmacksnoten, oft mit Aromen von Karamell, Vanille und Eiche.
Das liegt an den Maisanteilen in der Maische und der Tatsache, dass Bourbon in jungen, frischen Eichenfässern reift.
Reifung
Die Reifung von Whiskey und Bourbon folgt unterschiedlichen Regeln und Praktiken:
- Scotch Whisky muss mindestens drei Jahre gereift sein.
- Bourbon hingegen hat keine Mindestreifezeit, außer für den „Straight Bourbon“, der mindestens zwei Jahre reifen muss.
Preis und Verfügbarkeit
Bourbons sind oft preislich zugänglicher und daher ideal für Einsteiger oder jene, die einen hochwertigen American Whiskey zu einem erschwinglichen Preis suchen.
Exzeptionelle Scotch Whiskys können hingegen relativ teuer sein, insbesondere jene mit langer Reifezeit oder von renommierten Destillerien.
Fazit
Es ist nicht einfach zu sagen, ob Whiskey oder Bourbon die bessere Spirituose ist; es hängt letzten Endes vom persönlichen Geschmack ab. Beide bieten eine breite Geschmackspalette und tragen eine reiche Geschichte in sich. Wahre Kenner wissen die Vielfalt und Eigenheiten jedes einzelnen Tropfens zu schätzen.
Abschließend können wir festhalten: Ob Sie sich nun für einen eleganten Scotch Whisky mit langer Tradition entscheiden oder die robusten, süßen Noten eines amerikanischen Bourbons bevorzugen, jeder Schluck erzählt seine eigene Geschichte und bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis.
Entscheidend ist der bewusste Genuss und die Anerkennung des Handwerks, das in jede Flasche fließt.